Gewächshäuser - Haus F
Zu den Farnpflanzen (Pteridophyta) im weiteren Sinne gehören neben den im Haus dominierenden, echten Farnen auch die Psilotumgewächse, Bärlappgewächse, Moosfarne und Schachtelhalme. Zierliche Moosfarne (Gattung Selaginella) sind vor allem im Unterwuchs zuhause, doch die kletternde Selaginella willdenowii wird in der Natur immerhin bis sieben Meter hoch. Die Schachtelhalme der subtropischen bis tropischen Regionen sind mit den groß werdenden Arten Equisetum hyemale var. affine und Equisetum x schaffneri vertreten.
Neben krautigen Farnen, wie sie in vergleichbarer Wuchsform aus den Wäldern der gemäßigten Zone bekannt sind, findet man hier einzelne Baumfarne (z. B. Alsophila cooperi) und vor allem epiphytische Farne der Tropen. Weitere Baumfarne finden Sie im hinteren Teil des Mittelmeerhauses (Haus P). Auf einem Infoblatt stehen Ihnen zusätzliche Informationen zu den Baumfarnen zur Verfügung. Die epiphytischen Farne zeigen bemerkenswerte Anpassungen an die Lebensweise an Baumstämmen und auf Ästen im Kronenbereich der Bäume. Die großen Blattrosetten des Nestfarns, Asplenium nidus, mit ihren zungenförmigen Wedeln wirken wie Sammeltrichter für Wasser und Nährstoffe, die so dem Wurzelbereich zugeleitet werden. Bei manchen Epiphyten sind unterschiedliche Wedelformen an ein und derselben Pflanze auffällig. Die bald vertrocknenden, sogenannten Mantel- oder Nischenblätter dienen speziell als Humussammler, bilden aber keine Sporangien aus. Bei Drynaria quercifolia sind sie eichenlaubartig ausgebildet. Bei den Geweihfarnen (Platycerium) stehen sie in noch stärkerem Kontrast zu den oft geweih-artigen Wedeln und bilden manchmal geradezu einen „Blumentopf„ in dem sich Fall-Laub ansammeln und verrotten kann. Bei anderen Arten ummanteln sie die Baumstämme oder Äste mit demselben Zweck der Substratbildung. Schöne Beispiele sind Platycerium bifurcatum, P. alcicorne und P. elephantotis.
Andere Farne bilden kletternde Rhizome aus. Phymatosorus scolopendria ist eine robuste, kletternde, von Afrika bis Polynesien verbreitete Art, Davallia fejeensis von den Fidschi-Inseln ein Kletterfarn mit sehr grazil gefiederten Wedeln. Farnpflanzen finden sich auch in anderen Gewächshäusern, Baumfarne in Haus Pb, der Mangrovenfarn (Acrostichum aureum) und Wasserfarne in Haus Oa. Teils oder ganz frei schwimmende Formen sind bei den Gattungen Ceratopteris (Hornfarn), Azolla (Algenfarn) und Salvinia (Schwimmfarn) zu beobachten.
B. Leuenberger