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Buchvorstellung: Bipindi – Berlin. Ein wissenschaftshistorischer und künstlerischer Beitrag zur Kolonialgeschichte des Sammelns

Pressemitteilung vom 27. September 2018
Thursday 27. September 2018

Die Publikation „Bipindi – Berlin. Ein wissenschaftshistorischer und künstlerischer Beitrag zur Kolonialgeschichte des Sammelns“ widmet sich dem Leben und den Nachwirkungen des in der deutschen Kolonie „Kamerun“ tätigen Botanikers und Kolonialbeamten Georg August Zenker. Er galt um die Wende zum 20. Jahrhundert als einer der wichtigsten Sammler für Berliner Museen. Eine erste biographische Annäherung an Zenker als Sammler in kolonialen Kontexten wird im vorliegenden Band aus unterschiedlichen Perspektiven vorgenommen: Das wissenschaftshistorische Porträt der Historikerin Katja Kaiser wird flankiert von Abbildungen verschiedener durch Zenker gesammelter Objekte aus Berliner Sammlungen. Die zeitgenössischen Fotografien der beiden Fotografen Yana Wernicke und Jonas Feige ermöglichen eine ganz andere Perspektive auf die Person Zenker, indem sie seine Nachfahren in den Blick nehmen, die heute vor der Herausforderung stehen, ihre kamerunische mit ihrer deutschen Identität in Einklang zu bringen.  

Pressefotos: www.bgbm.org/de/presse/pressefotos#Ausstellung_Zenkeri

Die Veröffentlichung ist der erste Band der neuen wissenschaftlichen Reihe „Kosmos Berlin – Forschungsperspektive Sammlungen“, die im Verlag des Berliner Botanischen Gartens erscheint.
Die unregelmäßig erscheinende Reihe widmet sich der Geschichte von Sammlungen in Berlin und ist eng verbunden mit dem gleichnamigen Forschungsverbund „Kosmos Berlin“, dem zahlreiche sammlungsbasierte Institutionen in Berlin angehören. Die Presse-Buchvorstellung findet am 10. Oktober 2018 um 16 Uhr statt.

Der Porträtierte: Georg August Zenker
Der in der deutschen Kolonie „Kamerun“ lebende Botaniker, Kolonialbeamte und Sammler Georg August Zenker (1855-1922) schickte zahllose ethnologische, zoologische und botanische Gegenstände an Berliner Museen. Unter den Exponaten befinden sich auch Tausende von Herbarbelegen, die größtenteils noch heute im Berliner Botanischen Museum aufbewahrt werden, der ehemaligen Botanischen Zentralstelle für die deutschen Kolonien. Gerade für die Rekonstruktion einzelner Objektbiographien und Fragen nach der Provenienz von Sammlungsbeständen ist der interdisziplinäre Blick auf diesen Sammler vielversprechend.

Die Presse-Buchvorstellung
Am Mittwoch, 10. Oktober 2018, 16 Uhr, findet die Presse-Buchvorstellung statt mit:
•    Katja Kaiser, Autorin; Historikerin
•    Yana Wernicke und Jonas Feige, Autoren; Fotografen
•    Dr. Patricia Rahemipour, Herausgeberin;
Abteilungsleiterin Wissenskommunikation am Botanischen Garten Berlin
Ort:    Botanisches Museum Berlin, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin
Blütensaal

Gelegenheit für Interviews und Bildaufnahmen wird geboten. Um Akkreditierung bis Dienstag, 9. Oktober 2018 wird gebeten (per E-Mail an g.hohlstein@bgbm.org).

Die Autorin: Katja Kaiser
Katja Kaiser ist Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Kolonialgeschichte, Geschlechtergeschichte sowie Museums- und Sammlungsgeschichte. Sie hat dazu vielfach publiziert und an Ausstellungen mitgewirkt. Zurzeit arbeitet sie als Doktorandin am Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenschaft der Freien Universität Berlin an einer Dissertation über die Botanische Zentralstelle für die deutschen Kolonien.

Die Fotografen: Yana Wernicke und Jonas Feige
Mit ihren zeitgenössischen Fotos erzählen Yana Wernicke und Jonas Feige die Geschichte der Familie Zenker, die heute vor der Herausforderung steht, ihre deutsche mit ihrer kamerunischen Identität in Einklang zu bringen. Für ihr Projekt reisten die beiden Fotografen mehrfach in die heutige Republik Kamerun, um die Nachfahren Zenkers zu portraitieren, die noch immer in seinem Haus im abgeschiedenen Bipindi mitten im Urwald leben. Die Fotografen wollen mit ihren Bildern auf die noch immer spürbaren Nachwirkungen des deutschen Kolonialismus aufmerksam machen und auf die Widersprüche und Spannungen hinweisen, die im Umgang mit kolonialem Erbe entstehen können.
Yana Wernicke und Jonas Feige sind zwei in Berlin lebende Fotografen. Beide haben an der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie bei Werner und Ute Mahler studiert und verbinden in ihrer Arbeit künstlerische und dokumentarische Ansätze. Ihre Fotografien wurden international ausgestellt und ausgezeichnet.

Die Ausstellung: Zenkeri
Die Zenker-Fotos von Yana Wernicke und Jonas Feige sind im Botanischen Museum Berlin im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2018 von 11. Oktober 2018 bis 6. Januar 2019 ausgestellt. Die Publikation „Bipindi – Berlin. Ein wissenschaftshistorischer und künstlerischer Beitrag zur Kolonialgeschichte des Sammelns“ erfolgt anlässlich der aktuellen Ausstellung.

Die neue Publikationsreihe
Die neue Publikationsreihe »Kosmos Berlin – Forschungsperspektive Sammlungen« wird in unregelmäßigen Abständen vom Botanischen Museum Berlin herausgegeben. Sie dient der Publikation von Forschungsergebnissen einzelner Forscher wie von Forschergruppen. Ebenso werden die laufenden Arbeiten des gleichnamigen Forschungsverbunds in Form von Tagungspublikationen und des jährlich stattfindenden Workshops des Netzwerks dokumentiert.

Der Forschungsverbund
Des Forschungsverbund »Kosmos Berlin – Forschungsperspektive Sammlungen« ist ein Zusammenschluss Berliner sammlungsbasierter Institutionen. Er fördert die stärker transdisziplinäre historische Forschung zur Institutionen- und Fachgeschichte. Ausgehend von der Idee, dass gerade sammlungsbasierte Institutionen häufig aufeinander bezogen entstanden sind, findet hier die Identifizierung von Forschungsthemen statt, die sich für eine multiperspektivische Untersuchung eignen und deren Ergebnisse schließlich für mehrere Institutionen nutzbar gemacht werden. Das Netzwerk wurde 2015 gegründet und umfasst elf Institutionen:

•    Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin
•    Stiftung Preußischer Kulturbesitz
•    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
•    Universitätssammlungen in Deutschland, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
•    Museum für Naturkunde Berlin
•    Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung
•    Institut für Museumsforschung, Staatliche Museen zu Berlin
•    Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz
•    Julius-Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
•    Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
•    Deutsches Historisches Museum

Publikation:
Rahemipour, P. (Hrsg.) 2018: Bipindi – Berlin. Ein wissenschaftshistorischer und künstlerischer Beitrag zur Kolonialgeschichte des Sammelns mit Text von Katja Kaiser und fotografischer Perspektive von Yana Wernicke und Jonas Feige. – KOSMOS Berlin – Forschungsperspektive Sammlungen, Bd. 1. – Berlin: Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin. ISBN 978-3-946292-29-6,
Cover: Hardcover, Format: 270 x 220 mm, 104 Seiten
25 Euro
Bestellung: BGBM Press bei Buchhandlung Soyka: https://shop.soyka-berlin.de/de/bgbm-press/

Weitere Informationen:
•    www.forschungsperspektive-sammlungen.de/ - zum Forschungsverbund
•    www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/institut/arbeitsbereiche/puschner/prom… - zur Historikerin Katja Kaiser
•    www.bgbm.org/de/event/zenkeri-fotografien-von-yana-wernicke-jonas-feige - zur Fotoausstellung Zenkeri
•    https://yanawernicke.com – zur Fotografin Yana Wernicke
•    www.jonasfeige.com – zum Fotografen Jonas Feige
•    www.botanischer-garten-berlin.de – zum Botanischen Garten und Museum Berlin

Kontakt:
Dr. Patricia Rahemipour, Abteilungsleiterin Wissenskommunikation
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin
Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6–8, 14195 Berlin
Tel. 030 / 838 75 604, E-Mail: p.rahemipour@bgbm.org

Der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin ist einer der drei bedeutendsten Botanischen Gärten weltweit und der größte in Deutschland. Das Gartendenkmal mit einer Vielfalt von 20.000 Pflanzenarten auf dem 43 Hektar großen Gelände zeigt die „Welt in einem Garten“. Als Knotenpunkt der internationalen Biodiversitätsforschung und Wissenschaftseinrichtung mit über 300-jähriger Tradition beschäftigt er über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Lehre. Mehr als 400.000 Besucher pro Jahr belegen die Bedeutung des Botanischen Gartens als wichtigen Erholungs- und Bildungsort der Hauptstadt. Mit dem Botanischen Museum verfügt er über Deutschlands einzige museale Einrichtung, die sich der Vielfalt der Pflanzenwelt, ihrer Bedeutung und der Darstellung ihrer Kultur- und Naturgeschichte widmet. Seit 1995 gehört die Einrichtung zur Freien Universität Berlin.

Pressekontakt:

Gesche Hohlstein, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin,
Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6–8, 14195 Berlin
Tel. 030 / 838-50134, E-Mail: g.hohlstein@bgbm.org

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