Liquidambar styraciflua
Dank seiner intensiv purpurroten herbstlichen Laubfärbung, die im September beginnt und im Oktober ihren Höhepunkt erreicht, ist der Amberbaum einer der schönsten Parkbäume. Der Name leitet sich ab von einem in Rinde und Holz enthaltenen balsamischen Harz, das ähnlich verwendet wird wie die echte Ambra, die tierischen Ursprungs ist und vom Pottwal stammt.
Das Harz des Amberbaums wird Storax oder Styrax genannt, und auch der botanische Name weist darauf hin: Liquidambar styraciflua (von lat. liquidus = flüssig, arab. amber = Amber, lat. styracifluus = Storax liefernd).
Unser Exemplar ist etwa 80 Jahre alt. Die im Mai erscheinenden, unscheinbaren Blüten sind nach Geschlechtern getrennt. Die männlichen Blütenrispen fallen früh ab, die kugeligen, hängenden Köpfchen mit weiblichen Blüten sind zur Fruchtreife im Herbst und besonders nach dem Laubfall auffällig.
Der Amerikanische Amberbaum kommt in Laubmischwäldern vom östlichen Nordamerika über Mexiko und Guatemala bis nach Honduras vor, in subtropischen Gebieten allerdings nur in Gebirgslagen von 1000--2000 m. Vor der Eiszeit war die Gattung auch in Europa vertreten. Zwei weitere Arten sind in Asien zuhause.
Durch Auskochen von Rinde und Splintholz wird der Rohbalsam gewonnen. Als Storax wird der daraus hergestellte Alkoholextrakt bezeichnet. Das aromatische Gummiharz des Amerikanischen Amberbaums enthält viel Zimtsäure und wird als "American styrax" für Kosmetika, in Heilmitteln gegen Haut- und Atemweg-Erkrankungen und als Aromastoff in Kaugummi und Backwaren verwendet, das des Echten Amberbaums aus der Türkei (Liquidambar orientalis) vor allem zur Aromatisierung von Tabak, als Räuchermittel und für Parfüm. Das Holz ist ein gutes Nutzholz und wird unter dem englischen Handelsnamen „satin walnut“ verwendet.