Seit Anfang März 2023 ist Dr. habil. Robert Lücking neuer Leiter der Abteilung „Evolution und Biodiversität“ am Botanischen Garten Berlin. Hier ist er verantwortlich für die Koordination der Grundlagenforschung zur Evolution und Biodiversität von Pflanzen, Pilzen und Algen.
„Der Botanische Garten Berlin ist weltweit eine der bedeutendsten Sammlungs- und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Biodiversitätsforschung. Wir erfassen, beschreiben und erforschen die Pflanzenvielfalt unserer Erde. Immer mit dem Ziel vor Augen, das globale Artensterben zu stoppen. Es freut mich, dass diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe mit Dr. Robert Lücking weiter vorangetrieben wird“, erläutert Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens Berlin.
Seine Tätigkeit am Botanischen Garten Berlin begann Dr. Robert Lücking 2015 als Kustos für die Sammlungen der Flechten, Moose und Pilze. Zuvor war er Kurator am Field Museum in Chicago (USA) und Eingeladener Professor an der Universidade Federal de Pernambuco in Brasilien. Lücking ist einer der führenden Mykologen und Lichenologen (Wissenschaft der Pilze- und Flechten) weltweit, mit über 500 Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften und mehr als 1.000 neu entdeckten Arten. Am Botanischen Garten Berlin forscht er zur Artenvielfalt, Ökologie und Nutzanwendung tropischer Flechten sowie zur Evolution und globalen Diversität von Pilzen, befasst sich aber auch mit der Taxonomie der Pflanzen und der Erhaltung tropischer Ökosysteme. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt hierbei das Konzept der integrativen Taxonomie, nicht nur in der Grundlagenforschung, sondern auch mit Anwendungen beim Artenschutz und Umweltmonitoring. Dabei werden verschiedenste Methoden kombiniert, wie neue Möglichkeiten der Genforschung oder die Auswertung von vernetzten Biodiversitäts-Datensätzen mittels künstlicher Intelligenz. In seiner neuen Funktion will Lücking diese Methoden in der Biodiversitätsforschung vorantreiben.
Dr. Robert Lücking folgt auf Prof. Dr. Walter Berendsohn, der von 1998 bis 2021 die integrierte Abteilung der Forschung und Biodiversitätsinformatik leitete und nach der Gründung des Zentrums für Biodiversitätsinformatik und Sammlungsintegration (ZBS) seit 2021 bis zu seiner Pensionierung die Abteilung „Evolution und Biodiversität“ führte. Prof. Dr. Berendsohn gilt als Pionier der Biodiversitätsinformatik und arbeitet seit 1990 als Wissenschaftler am Botanischen Garten in Berlin. Im Rahmen des EU-Projekts „TETTRIs (Transforming European Taxonomy through Training, Research and Innovations)“ wird er der Einrichtung mit seiner Expertise über den Ruhestand hinaus erhalten bleiben.
Anlässlich seines Amtsantritts sagt Lücking: „Es ist mir eine große Ehre, die Arbeit von Professor Berendsohn fortzuführen. Mein Ziel ist, dass der Botanische Garten Berlin auch zukünftig in der Biodiversitätsforschung eine tragende Rolle spielt und wir als Institution Trends setzen, die maßgeblich zur Erforschung und Erhaltung der Arten beitragen. Dabei ist für mich die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit von sehr großer Bedeutung, aber auch das Vermitteln unseres Wissens in die Gesellschaft.“
Pressefoto (zum Download): Dr. Robert Lücking bei der Feldarbeit im kolumbianischen Regenwald, mit einer neu entdeckten Art der Ständerpilzflechte Cora (© Robert Lücking)
Alexandra Jakob
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