Riesenseerose Victoria amazonica im Mittelpunkt
Künstlerische Inspiration wird Karine Bonneval nicht nur aus der besonderen Atmosphäre des Botanischen Gartens und Museums schöpfen. Mitten im Frühjahrsgrün ist sie ganz dicht dran am Arbeitsalltag der Gärtner*innen und Wissenschaftler*innen, die derzeit mit Hochdruck an der Wiedereröffnung des Victoriahauses arbeiten. Die Königin der Wasserpflanzen Victoria amazonica wird auch bei Karine Bonneval im Zentrum ihrer neuesten künstlerischen Explorationen stehen. Die Riesenseerose ist mit ihren bis 30 Zentimeter großen Blüten und bis zu zwei Meter großen Schwimmblättern überaus faszinierend nicht nur für Botaniker. Architekten diente Victoria bereits als Vorbild für die Konstruktion von Glasgewölben.
Bonnevals Schwerpunkt: Künstlerische Forschung mit naturwissenschaftlichen Methoden
Können wir unseren Atem mit Bäumen austauschen? Was wäre, wenn wir Pilzen beim Wachstum zuhören könnten? Aus solchen Fragen entstanden in der Vergangenheit nicht nur Karine Bonnevals Objekte und Installationen, sondern auch eine Reihe wissenschaftlicher Publikationen. Die Andersheit, die das Verhältnis zwischen Mensch und Pflanze seit jeher prägt, sowie die Frage nach den komplexen Interaktionen und Anpassungen, die diese scheinbar unauflösbare Differenz überwinden könn(t)en, zieht sich wie ein roter Faden durch Karine Bonnevals Arbeiten. Im intensiven Austausch mit Wissenschaftler*innen entwickelt sie innovative Fragestellungen, denen sie mit modernsten naturwissenschaftlichen Methoden und Messtechniken auf den Grund geht.
„Artist in Residence“-Programm seit 2015: Künstlerisch arbeiten an besonderem Ort
Mit dem Aufenthalt der französischen Künstlerin Karine Bonneval geht das „Artist in Residence“-Programm des Botanischen Gartens und Botanischen Museums dieses Frühjahr in die dritte Runde. Seit 2015 sind internationale Kunstschaffende regelmäßig zu Gast im grünen Südwesten der Hauptstadt. Das Botanische Museum fördert mit diesem Programm vor allem zeitgenössische Kunst, die sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Pflanze und Umwelt auseinandersetzt. Die Stipendiaten beziehen für mehrere Wochen ein Zimmer im Gästehaus des Botanischen Gartens und arbeiten vor Ort. Zum Abschluss der Residency werden die im Botanischen Garten entstandenen Arbeiten stets in einer Ausstellung präsentiert. Den Anfang machte die ukrainische Künstlerin Viktoriia Teletien, 2017 folgte der flämische Künstler Mark Swysen.
Karine Bonneval: Artist in Residence im Botanischen Garten und Museum Berlin
Terminüberblick
Residency: 16.4. bis 25.5.2018
Meet the Artist Karine Bonneval:
- Offenes Atelier (Schulklassen willkommen! Austausch in englischer Sprache)
Donnerstags 10-12 Uhr: 26.4., 3.5., 10.5., 17.5. + 24.5.2018
Sonntags 14-16 Uhr: 29.4., 6.5. + 20.5. 2018
Ort: Offenes Atelier im Botanischen Museum (Sonderausstellungsraum)
Kosten: Museumseintritt 2,50 €, ermäßigt 1,50 €
Keine Anmeldung erforderlich. - Spaziergang „Listen to the trees“ (deutsch und englisch)
Zum Internationalen Museumstag am Sonntag den 13.5.2018, 14 bis 16 Uhr
Treffpunkt: Offenes Atelier im Botanischen Museum (Sonderausstellungsraum)
Kosten: Garteneintritt 6,00 €, ermäßigt 3,00 € (Museum inklusive)
Keine Anmeldung erforderlich.
Ausstellungsvorschau: «Sometimes I hear the plants whisper», Ausstellung von Karine Bonneval zur Residency vom 29. Juni bis 2. September 2018 im Botanischen Museum Berlin, täglich 9 bis 19 Uhr (Museumseintritt 2,50 €, ermäßigt 1,50 €)
Infos:
www.bgbm.org/de/event/sometimes-i-hear-plants-whisper-objekte-und-insta… – Ausstellungsankündigung inkl. „Meet the Artist“ Termine
www.karinebonneval.com – zur Künstlerin
www.bgbm.org/de/presse/pressefotos#Ausstellung_Bonneval – Pressefotos
www.botanischer-garten-berlin.de – zum Botanischen Garten und Museum Berlin
Details zur Ausstellung folgen mit einer weiteren Pressemitteilung Ende Mai 2018.
Der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin ist einer der drei bedeutendsten Botanischen Gärten weltweit und der größte in Deutschland. Das Gartendenkmal mit einer Vielfalt von 20.000 Pflanzenarten auf dem 43 Hektar großen Gelände zeigt die „Welt in einem Garten“. Als Knotenpunkt der internationalen Biodiversitätsforschung und Wissenschaftseinrichtung mit über 300-jähriger Tradition beschäftigt er über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Lehre. Mehr als 400.000 Besucher pro Jahr belegen die Bedeutung des Botanischen Gartens als wichtigen Erholungs- und Bildungsort der Hauptstadt. Mit dem Botanischen Museum verfügt er über Deutschlands einzige museale Einrichtung, die sich der Vielfalt der Pflanzenwelt, ihrer Bedeutung und der Darstellung ihrer Kultur- und Naturgeschichte widmet. Seit 1995 gehört die Einrichtung zur Freien Universität Berlin.
Pressekontakt:
Gesche Hohlstein, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin,
Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6–8, 14195 Berlin
Tel. 030 / 838-50134, E-Mail: g.hohlstein@bgbm.org