Dendrocalamus giganteus -Riesenbambus
Obwohl der Bambus als Zierpflanze in den letzten Jahren mehr und mehr Einzug in die heimischen Gärten hält ist vielen Europäern kaum bewußt, daß Bambus eine der bedeutendsten Pflanzen unserer Erde ist.
In vielen Teilen der Welt ist ein Leben ohne Bambus undenkbar. Schon vor mehr als 2000 Jahren war Bambus in Ostasien eine wichtige Nutzpflanze. Noch heute haben dort Bambusrohre eine große technische Bedeutung für den Hausbau, dienen als Wasserrohre, als Material für leichte Brücken und Flöße. Aus Bambus werden Hausgeräte, Stricke, Musikinstrumente, Papier und Medizin hergestellt. Frische junge Sprosse sind ein köstliches Gemüse. Ihren Einzug als Zierpflanzen in europäische Gärten nahmen sie schon vor über 170 Jahren.
Die zu den Gräsern gehörende Unterfamilie der Bambusgewächse besteht aus 100 Gattungen mit rund 1300 Arten. Sie sind heimisch in Ostasien, aber auch in Südamerika und Afrika. Mit den Gräsern haben sie gemeinsam die durch Knoten (Nodien) und Internodien gegliederten hohlen Stengel, die flachen Blattspreiten, die Ährchen und den gleichen Fruchtbau.
Doch Bambusgräser zeigen ungewöhnliche Eigenschaften. Ihre Stengel verholzen, verzweigen sich und können bis 40 m hoch werden. Als hohe Sträucher bilden sie oft dichte Bestände. Viele Bambusarten blühen nur alle 10 - 120 Jahre, dann aber zur gleichen Zeit. Nach der Fruchtreife sterben die Sprosse ab. Normalerweise pflanzt sich der Bambus nicht durch Samen fort, sondern verbreitet sich durch neue Schößlinge, die die kräftig ausgebildeten Wurzelstöcke hervorbringen.
Die Wachstumsgeschwindigkeit ist verblüffend: es sind 24 - Stundenwerte von 1 m bekannt! Die Sprosse, die einen Durchmesser von 20 cm haben, durchlaufen ihr gesamtes Wachstum in 2 Monaten, um dann in ihrem langen Leben von 10 Jahren und mehr weder Höhe noch Dicke zu verändern.