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Lange Nacht der Wissenschaften im Botanischen Garten und Museum Berlin am 24. Juni 2017

Pressemitteilung vom 7.6.2017
Mittwoch 07. Juni 2017

Vor und hinter den Kulissen die Vielfalt der Pflanzen erforschen und erhalten

Zur Langen Nacht der Wissenschaften öffnen sich im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin viele Türen, die sonst für Besucherinnen und Besucher verschlossen sind. Der drittgrößte Botanische Garten und eines der größten botanischen Forschungszentren der Welt bieten einen spannenden Einblick in die Arbeit von Botanikerinnen und Botanikern. Die pflanzliche Artenfülle unseres Planeten gibt es in der Langen Nacht zu erforschen in Garten, Saatgutbank, Labor, Herbarium, Bibliothek, Internet und Museum. Zu erleben ist eine Nacht der Pflanzenforschung mit interessanten Präsentationen, Workshops und Führungen durch die Ausstellungen und Sammlungen vor und hinter den Kulissen.

Pressefotos www.bgbm.org/de/presse/pressefotos#LaNaWi_N8

Das Programm ist so reichhaltig, dass Besucherinnen und Besucher die ganze Lange Nacht der Wissenschaften nur im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin verweilen können. Auch für Kinder und Familien gibt es attraktive Angebote.

Erstmals öffnet der 2015 eingeweihte Neubau der Dahlemer Saatgutbank die Pforten. Die Saatgutbank ist die älteste Wildpflanzen-Genbank in Deutschland. Sie umfasst rund 6000 Saatgut-Aufsammlungen aus aller Welt, darunter stammen viele von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten. In der Bibliothek werden Kupferstiche von Alexander von Humboldt gezeigt. Im unterirdischen Pflanzenbunker der über 4 Millionen Herbarbelege werden gesammelte Pflanzen weltberühmter Forschungsreisenden präsentiert. Viele Angebote ermöglichen das direkte Gespräch mit Botanikerinnen und Botanikern. Im Labor werden Kieselalgen im Rasterelektronenmikroskop für menschliche Augen sichtbar. Und als BürgerwissenschaftlerIn können Besucherinnen und Besucher gleich vor Ort in dieser Nacht wissenschaftlich aktiv werden: Als Herbonaut helfen sie, wichtige Daten von alten Herbaretiketten zu entziffern. Zum Finale laden nächtliche Führungen durch die tropischen Gewächshäuser ein. Und das ist nur eine kleine Auswahl aus dem Programm.

Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften:

KINDERPROGRAMM
                
17 – 24 Uhr
Fiesta mexicana. Rallye für Kinder ab 8 Jahren
Wenn in Mexiko Feste gefeiert werden, ist der Tisch besonders reich gedeckt. Mais, Bohnen, Chili, Schokolade und vieles mehr gibt es zu entdecken auf dieser Spurensuche durch die aktuelle Mexiko-Ausstellung. Schnappt euch den Rallyezettel und los geht's, am Ende könnte ihr etwas gewinnen. Lesekenntnisse erforderlich.
(Spiel)

18 + 20 Uhr
Cowboys und Kakteen
Diese Familientour durch das Kakteenhaus verspricht stachlige Entdeckungen in Mexikos Wüstenlandschaften.
(Führung, 30 Minuten)

19 + 21 Uhr
Chili, Schokolade & Co
Entdecken und verkosten Sie bei dieser Familienführung durch das Museum den Geschmack von Mexiko.
(Führung, 20 Minuten)
                
FÜHRUNGEN

17 Uhr
Schmuckschildkröten, Herkulesstaude und andere Invasoren
Waschbären in Berlin und Kaninchen in Sydney – kaum eine Lebensgemeinschaft ist heute noch unbeeinflusst durch eingeschleppte Arten. Die Globalisierung der menschlichen Gesellschaft ist auch eine Globalisierung der Floren und Faunen. Auch im Botanischen Garten Berlin lassen sich Floren- und Faunenfremdlinge finden - die Ausbreitungsgeschichte mancher Pflanzen begann sogar direkt hier.
Führung durch den Botanischen Garten auf den Spuren invasiver Arten mit Samuel Reichert.
Die Führung wird organisiert von der AG Ecological Novelty der Freien Universität Berlin (einen begleitenden Infostand finden Sie im Foyer der Pflanzenphysiologie, Königin-Luise-Str. 12-16).
(Führung, 45 min, Achtung: evtl. benötigen Sie vom Endpunkt der Führung 10 min zurück bis zum Botanischen Museum, wo alle weiteren Angebote starten)

17:30 Uhr
Heil-, Gift- und Zauberpflanzen
Wirkungsweise, Inhaltsstoffe und Anwendung von Heilpflanzen werden vorgestellt sowie Mythen, die sich seit alten Zeiten um diese Pflanzen ranken. Die magisch-religiösen Vorstellungen von Zauberpflanzen, die den Volksglauben unserer Ahnen prägten, geben einen kleinen Einblick in den Drogenschatz der Antike. Riechen, anfassen und schmecken von Kräutern sollen die visuelle Wahrnehmung unterstützen.
(Führung, 60 min - max. 30 Pers.)
                
17:45 Uhr
Ach wie gut, dass jemand weiss… Welche Person steckt  in wissenschaftlichen Pflanzennamen?
Eine grüne und blumige Begegnung mit Goethe, Napoleon, Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz und anderen Persönlichkeiten. Historisch-botanische Gartenführung mit Lotte Burkhardt, die kürzlich ein über 1.000-seitiges Werk über die wissenschaftlichen Pflanzennamen veröffentlichte.
(Führung, 60 min)

18 + 22 Uhr
Von den Kräuterbüchern zu Alexander von Humboldts Kupferstichen
Führung in das Magazin der Bibliothek zur Geschichte der Botanik
(Führung, 30 min)

18:30 + 20:30 + 22:30 Uhr
Das dauerhafte Gedächtnis der Botanik: Führung ins Herbarium
Das Berliner Herbarium ist eines der größten weltweit. 3,8 Millionen Pflanzen werden für die Nachwelt konserviert und in aktueller Forschung verwendet. Die ältesten Belege sind aus dem Jahre 1700 und Belege der Expeditionen von Humboldt, Chamisso oder den Cookschen Weltumsegelungen zählen mit zu den berühmtesten. Im Anschluss lernen Sie die Herbarmontage und das Virtuelle Herbarium kennen.
(Führung, 60 min - max. 12 Personen)

20 + 21:30 + 23 Uhr
Auf nächtlicher Entdeckungsreise durch die Pflanzenwelt der Tropen und Subtropen
Führung durch die Gewächshäuser
(Führung, 60 min)

PRÄSENTATIONEN & WORKSHOPS

17:30 Uhr
Hungrig oder satt? Erzähl-Picknick im Garten
Der Kühlschrank ist voll und wenn nicht, gibt es genug im Supermarkt. Doch der Überfluss an Nahrungsmitteln ist relativ neu. Ältere Menschen, die die Nachkriegszeit erlebt haben, wissen aus eigener Erfahrung, was es heißt, nicht satt zu werden. Bei unserem Erzähl-Picknick im Garten erzählen Zeitzeugen von Nahrungsmangel und tauschen sich mit jungen Leuten von heute über ihre Erfahrungen und ihre Einstellungen zum Essen aus. Die Veranstaltung findet im Rahmen des EU-Projekts BigPicnic statt, das das Thema Nahrungssicherheit in die öffentliche Diskussion bringen möchte.
(Workshop, 1,5 Stunden; max. 10 Teilnehmer, 12-29 Jahre, Anmeldung erf. bis zum 9. Juni 17 bei Antonia Humm a.humm@bgbm.org)

18 – 23 Uhr
Wundersame Welt der Flechten
Flechten finden sich fast überall, von Berlin bis in die Tropen oder die Antarktis, und doch werden sie leicht übersehen. Als eine Symbiose zwischen Pilzen und Grün- oder Blaualgen spielen sie eine wichtige Rolle als Pionierorganismen, im Nährstoff- und Wasserkreislauf von Ökosystemen und als Bioindikatoren. Unsere Experten geben einen bunten Einblick in die Erforschung dieser faszinierenden Organismen.
(Präsentation)

18 + 18:30 + 19 + 19:30 + 20 + 20:30 + 21 + 21:30 + 22 + 22:30 Uhr
Werde ein Herbonaut – BürgerwissenschaftlerInnen gesucht
Wo fand Alexander v. Humboldt Schmetterlingsflieder? Diese und viele Informationen mehr sind in Herbarsammlungen zu finden, die im Digitalisierungszeitalter für alle zur Verfügung stehen sollen.  Dabei benötigen wir Ihre Hilfe, denn jeder kann Herbonaut werden! Sie können Handschriften aus dem 19. Jahrhundert entziffern? Sie interessieren sich für Geographie und können selbst obskurste Orte auf einer Karte identifizieren? Jeder kann mit seinen Kenntnissen weiterhelfen! Lernen Sie in einem Workshop wie das geht und nehmen Sie Ihre Herbonauten-Urkunde entgegen.
(Workshop, 30 min; ab 10 Jahren)

19 – 23 Uhr
Gut verpackt und doch gekeimt – Das verlangsamte Leben der Pflanzensamen. Offene Tür in der Dahlemer Saatgutbank
Die Saatgutbank ist  die älteste Wildpflanzen-Genbank in Deutschland und umfasst rund 6000 Saatgut-Aufsammlungen aus aller Welt - viele davon stammen von seltenen und gefährdeten Arten.
(Präsentation)
                
19 – 23 Uhr
Wie entsteht ein Herbarbeleg?
Wir zeigen die einzelnen Präparationsschritte von der lebenden Pflanze bis zum Herbarbeleg. Jeweils im Anschluss an die Herbarführungen haben Sie auch die Gelegenheit die Digitalisierung für das Virtuelle Herbarium kennenzulernen
(fortlaufende Präsentation und Station im Anschluss an die Herbarführungen)
                
20 + 21 + 22 Uhr
Kieselalgen: Seen, sehen, barcoden
Wir zeigen die wunderbare Welt der Kieselalgen anhand von Kulturen im Lichtmikroskop und Rasterelektronenmikroskop. Erforschung der Artenvielfalt und Identifizierung mit mikroskopischen und molekularen Methoden im GBOL-Projekt stehen im Mittelpunkt. Das Projekt GBOL erfasst den genetischen Fingerabdruck der in Deutschland heimischen Lebewesen.
(Workshop, 45 Minuten - max. 12 Personen)
                
18 – 22:30 Uhr
Virtuelle Museen und Bibliotheken – lassen wir uns begeistern!!!(?)
Bequem an heimischen PC wertvollen Museumsexponaten aus ganz Europa nahe kommen – Europeana, die virtuelle Bibliothek und Museum, macht dies möglich. Millionen von Sammlungsobjekten aus Europas kulturellem Erbe aus Kunst, Kultur und Wissenschaft sind als Multimedia-Objekte verfügbar, um beachtet, betrachtet, genutzt zu werden.
(Präsentation)
                
18 – 23 Uhr
Bibliophile Schau der Bibliothek zum Thema “Chili & Schokolade. Der Geschmack Mexikos“
Alte wertvolle und neue interessante Bücher sowie Einblick in elektronische Recherchemöglichkeiten mit professionellen Kommentaren durch die anwesenden Bibliotheksmitarbeiterinnen. Daneben kann im Sortiment des hauseigenen Verlags BGBM Press geblättert werden.
(Präsentation)
                
AUSSTELLUNGEN

17 - 24 Uhr
Pflanzen im Labor: Wie entsteht der genetische Fingerabdruck?
Warum werden Pflanzen im Labor untersucht, um Hinweise auf deren Verwandtschaftsverhältnisse und Evolution zu erlangen?  Eine Ausstellung erläutert die moderne Forschungsarbeit in den Laboren des Botanischen Museums und zeigt die einzelnen Arbeitsprozesse von der Probe, DNA-Isolierung bis zum Ergebnis der sequenzierten Erbinformation. (Dauerausstellung)
                
17 - 24 Uhr
Chili & Schokolade. Der Geschmack Mexikos
(Sonderausstellung, bis 25.2.2018)
                
17 - 24 Uhr
IK & die vielen anderen: schafft diese Welt das? Arbeiten von Mark Swysen
(Galerieausstellung, bis 24.9.2017)
                
17 - 24 Uhr
Pflanzen-Diashow einfach zum Träumen und Pausieren im Blütensaal
Sie sehen Bilder unserer Forschungsreisen in Mexiko, Kuba, Kaukasus, Makrofotos von Früchten und Samen sowie bizarre Flechten
(fortlaufend)

Veranstaltungsdetails

Lange Nacht der Wissenschaften im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin

Zeit:                     
24. Juni 2017, Samstag, 17-24 Uhr

Eingang:             
Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin
Start aller Angebote: Eingangshalle Botanisches Museum

Eintritt:  
Ticket der Langen Nacht der Wissenschaften
14,00 € / erm. 9,00 € / Familienkarte 27,00 € / Late-Night-Ticket (Verkauf an den Abendkassen ab 22 Uhr) 6,00 €. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.
Das Ticket ist nur am Veranstaltungsabend an der Abendkasse im Botanischen Museum erhältlich. Für den Vorverkauf nutzen Sie bitte eine der vielfältigen Vorverkaufsstellen in Berlin und Potsdam.

Die Tickets zur Langen Nacht der Wissenschaften berechtigen zum Besuch aller Einzelveranstaltungen in den teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen und zur Nutzung der speziellen Bus-Shuttles auf den Lange-Nacht-Routen. Sie gelten außerdem als Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel im Berliner Tarifbereich ABC von 24. Juni 2017, 14 Uhr, bis Sonntag, dem 25. Juni 2017, 4 Uhr (Kombitickets).

Informationen:                
www.bgbm.org/de/event/lange-nacht-der-wissenschaften-2017 – Programm im Botanischen Garten und Botanischen Museum
www.bgbm.org/de/presse/pressefotos#LaNaWi_N8 – Pressefotos
www.botanischer-garten-berlin.de – zum Botanischen Garten und Botanischen Museum
www.langenachtderwissenschaften.de – zur Veranstaltung allgemein

Pressekontakt:

Gesche Hohlstein, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin,
Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6–8, 14195 Berlin
Tel. 030 / 838-50134, E-Mail: g.hohlstein@bgbm.org

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