Eine Wiese ist eine gehölzarme bis gehölzfreie Grasflur, die im Gegensatz zum Rasen einen großen Artenreichtum an krautigen Pflanzen aufweist. Wir unterscheiden grundsätzlich fünf verschiedene Wiesentypen:
- Gebirgswiesen, Borstgraswiesen; das sind Alpenmatten oberhalb der Waldgrenze.
- Salzwiesen, Andelwiesen; sie stellen im Küstenbereich eine Folgegesellschaft (Sukzession) der Watten dar.
- Sumpfwiesen, Moorwiesen; sie befinden sich in Lagen mit hohem Grundwasserstand und sind eine Sukzession der Moore.
- Mähwiesen; diese sind anthropogen beeinflußt, indem sie 2--3 jährlich gemäht werden.
- Weidewiesen; sie werden jährlich 7--8 Monate beweidet und sind entweder artenreiche Fettwiesen auf feuchten, frischen Böden oder artenarme Magerwiesen auf trockenen, nährstoffarmen Böden.
Die Wiesen im Botanischen Garten sind aufgrund ihrer unterschiedlichsten kleinklimatischen und bodenbedingten Wachstumsfaktoren sehr artenreich und verschiedenartig ausgebildet. Die Bildauswahl vermittelt bereits einen ersten Eindruck dieses Artenreichtums.
So sind beispielsweise zu beobachten:
- Primel-Wiesen
- Hahnenfuß-Wiesen
- Knöllchensteinbrech-Wiesen
- Salbei-Margeriten-Wiesen
- Storchschnabel-Wiesen
- Bärenklau-Wiesen u.a.
Sie beinhalten insgesamt ca. 390 Pflanzenarten, wovon 88 vom Aussterben bedroht sind. Da derartige Wiesen äußerst empfindliche Pflanzengesellschaften sind, die durch äußere Einflüsse schnell zum artenarmen Rasen degradieren, dürfen die Wiesen leider nicht betreten werden. Nutzen Sie bitte sattdessen den ausgewiesenen Liegerasen unterhalb des großen Tropenhauses.