Strelitzia reginae
Was hat Mecklenburg mit der Paradiesvogelblume zu tun?
Sir Joseph Banks, der Begleiter Cooks auf seiner ersten Weltumseglung, hat als Leiter von Kew Gardens, dem größten botanischen Englands, Gärtner in alle Welt geschickt, um Pflanzenschätze zu holen. So hat er in Kew eine der artenreichsten Sammlungen der Welt geschaffen. Als eine der bemerkenswertesten Pflanzen brachte 1793 Francis Masson die Paradiesvogelblume vom Kap der Guten Hoffnung mit. Banks benannte sie Strelitzia reginae. Er ehrte damit Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, Gemahlin von Georg III., „als eine gerechte Respektsbezeugung für den botanischen Eifer und das Wissen der gegenwärtigen Königin von Großbritannien“.
Die eindrucksvolle Ähnlichkeit des Blütenstandes mit einem Vogelkopf verdient einer genaueren Betrachtung. Die Blüten wachsen einzeln und nacheinander aus einem 20 cm langen, rot umrandeten kahnförmigen Hüllblatt heraus. Jede Blüte besteht aus drei orangefarbenen Kelchblättern und drei blauvioletten Kronblättern. Eines davon ist klein, die beiden anderen sind groß und zu einer pfeilförmigen Spitze verbunden, welche die 5 Staubbeutel und den Nektar enthält. Setzt sich ein Vogel auf diese Pfeilspitze, um an den Honig zu gelangen, so öffnen sich die Kronblätter und der Blütenstaub wird freigesetzt, aber nicht in einer feinen Wolke, sondern zusammengeklebt, bis er dann zur Befruchtung anderer Blüten fortgeweht wird.
Diese nicht winterharte Staude gedeiht bei uns nur im Gewächshaus. Sonst fühlt sie sich an vielen subtropischen und tropischen Orten der Welt wohl. Los Angeles hat sie sich als Wappenblume erkoren, in ihren Straßen sollen Legionen von Strelitzien wachsen.