Kigelia africana
Kurz bevor er die Viktoria-Fälle des Sambesi entdeckte, ruhte schon David Livingstone im Schatten der weit ausladenden Krone einer Kigelia. Dieser Baum steht noch heute im Länder-Dreieck von Zimbabwe, Zambia und dem Caprivi-Distrikt (dem heutigen Namibia).
Hinsichtlich seiner Früchte ist er wohl einer der kuriosesten Bäume Afrikas. Leberwürsten nicht unähnlich, hängen sie an langen Stielen herab und erreichen eine Größe von 30-50 cm. Sie sind so charakteristisch, daß auch der botanische Laie diese Art, die einzige der Bignoniaceen-Gattung Kigelia, leicht erkennen kann. Morphologisch gesehen sind es Schließfrüchte, in deren fasrigem Fruchtmark zahlreiche Samen eingebettet sind. Unreife Früchte gelten als besonders giftig. Die aus ihnen, aber auch aus den Wurzeln und der Rinde gewonnenen Heilmittel werden in weiten Teilen Afrikas auf Märkten angeboten. Man setzt sie gegen Syphilis, Ruhr, Rheuma, Bandwürmer, bei Geschwüren und Wunden ein, auch ist die Anwendung gegen Hautkrebs verbreitet.
Doch eine ganz besondere Wirkung schreibt man den Früchten in Süd-Malawi zu. Dort haben die Einheimischen große Furcht vor Wirbelstürmen. Sie hängen die Früchte in eine Ecke ihrer Hütten und glauben, sie seien so vor Wirbelwind-Schäden geschützt.
In den Botanischen Gärten wird dieser attraktive Baum gern gezeigt. Er hat schöne, große Blüten bis zu einem Durchmesser von 13 cm, die von variabler Farbe: sind: dunkelweinrot, kastanienbraun, lila-gelb, mit gelben Streifen oder dunkelroten Punkten. Sie riechen dumpf, kohlähnlich und öffnen sich erst nachts. Jede Blüte produziert beträchtliche Mengen an Nektar, den die Bestäuber, wie Großfledermäuse, Nektarvögel aber auch Affen, vernaschen. Die morgens herabgefallenen Blüten dienen Büffeln und Buschschweinen als Nahrung.
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