Direkt zum Inhalt

Schleifenblume

Iberis

Die Schleifenblumen gehören zur Familie der Kreuzblumengewächse (BrassicaceaeCruciferae). Sie begegnen uns als einjährige und ausdauernde Kräuter, aber auch als niedrige Halbsträucher; einige Arten sind immergrün. Die Blüten haben vier Kronblätter, die weiß, rosa oder violett gefärbt sein können. Der deutsche Gattungsname bezieht sich auf die Einzelblüten, deren äußere Kronblätter größer sind als die inneren, wodurch die Blüten einer Schleife ähneln.
Zunächst stehen die Blüten in einem doldenähnlich erscheinenden Blütenstand, der vor allem durch die vergrößerten äußeren Kronblätter eine Einzelblüte vortäuscht. Was auch bei einigen Doldenblütlern wie dem Breitsamen (Orlaya grandiflora) und dem Koriander (Coriandrum sativum) zu beobachten ist. Derartige Blütenstände heißen im botanisch-wissenschaftlichen Sprachgebrauch "Blumen" oder "Pseudanthien". Nach dem Abblühen der einzelnen Blüten streckt sich die Blütenstandsachse, so daß der traubige Blütenstandsaufbau deutlich sichtbar wird.
Aus den Blüten entwickeln sich kleine Schötchen mit zwei Fächern, die jeweils einen fast kreisrunden Samen enthalten. Die Gattung hat etwa 30 Arten, die vor allem im Mittelmeergebiet vorkommen, einige sind nach Mitteleuropa vorgedrungen. Mehrere Arten werden bei uns als Zierpflanzen kultiviert, zum Beispiel Iberis amara, I. odorata, I. saxatilis, I. semperflorens, I. sempervirens und I. umbellata. Im Botanischen Garten sind Iberis saxatilis und I. sempervirens in der Geographischen Abteilung, die letztere auch im Duft- und Tastgarten zu finden.